Ausbildungsziele

Ausbildungsziele



Die Grundausbildung hat den thematischen Schwerpunkt in der Vermittlung der existenzanalytischen Anthropologie und im Umgang mit existentiellen Grenzsituationen und Krisen (Sinnlehre; Existenzlehre).

Es geht um die Fragen nach dem Wesen des Menschseins und des Personseins; um die existentielle Motivation; um die Auswirkungen und Symptome existentiellen Scheiterns.

Die inhaltliche Vermittlung geht parallel mit der Persönlichkeitsbildung und Existenzerhellung durch Selbsterfahrung.

Die Persönlichkeitsbildung hat dabei drei Schwerpunkte:

  • Die Dialogfähigkeit der Person nach innen (Selbst-Distanzierung und Aufspüren primärer Emotionalität) und nach außen hin auszuweiten (Vertrauen, Selbst-Transzendenz).
  • Verbessern der personalen Integrationsfähigkeit: Erwerb der Fähigkeit, aufbrechende Emotionalität mit den eigenen Lebensinhalten und Haltungen in Beziehung setzen zu können. Flüssiges Übergehen von Eindruck zu Stellungnahmen und Ausdruck. Erkennen, Verstehen und gegebenenfalls Revidieren bewusster und unbewusster persönlicher Lebenshaltungen und Verhaltensweisen.
  • Einüben der phänomenologischen Grundhaltung und Schulung der Wahrnehmung eigener und fremder Emotionalität, Motivation, Werthaltungen und Fixierungen im Verhalten.


Neben der Persönlichkeitsentwicklung hat die eigene Existenzerhellung das Ziel, die biographische Existenz in ihrem Gewordensein und mit ihren Möglichkeiten zu verstehen.

Die beruflich-praktische Relevanz des Grundkurses liegt im Bereich der Prophylaxe, der Lebenshilfe, der Krisenintervention, der stützenden Psychotherapie und der Motivationsprobleme.

Der zweite Abschnitt der Ausbildung, der klinische Teil, hat das inhaltliche Ziel, Diagnostik, Psychogenese, Psychopathologie und Phänomenologie klinischer Störungen, Nosologie und Therapie der einzelnen Bilder zu vermitteln.

In der Selbsterfahrung geht es in diesem Abschnitt zusätzlich darum, anhand der klinischen Bilder, ihrer Phänomenologie und Psychodynamik die relevanten Eigenanteile aufzuspüren, zu erkennen und zu bearbeiten.

Selbsterfahrung und Reflexion der Verzerrungen, wie sie in den klinischen Bildern zum Ausdruck kommen, soll zu einem vertieften Verstehen anthropologischer und existentieller Grundgegebenheiten aus existenzanalytischer Sicht führen.

Im dritten Abschnitt (Supervisionsteil) geht es um die Fundierung der selbständigen Arbeit und der persönlichen Adaption der Existenzanalyse. Es geht in diesem Abschnitt weniger um das Lernen von Neuem als um dessen Übung und Konsolidierung durch Austausch und Rückmeldung. Durch die Teilnahme an wissenschaftlichen Veranstaltungen der GLE soll die Vertrautheit mit neuen Entwicklungen geschaffen, sowie die aktive Teilnahme an diesen angeregt werden.