Allgemein

Verletzenden Erfahrungen ist jeder Mensch ausgesetzt. Meist finden sie in Beziehungen statt. Erreichen sie eine Intensität, der die Person nichts mehr zu ihrem Schutz entgegensetzen kann, können sie zu Traumafolgestörungen führen, die sich als vielfältige, meist komplexe Phänomene und Verhaltensweisen in den Beziehungen zu anderen Menschen und zu sich selbst zeigt. Für TherapeutInnen ist daher ein breites Wissen über die Symptomatik, ihre Genese und Störungsspezifische Vorgangsweisen erforderlich - auch um die Gefahr von Retraumatisierungen im Alltag der Betroffenen wie auch in der therapeutischen Beziehung zu minimieren. Im Programm dieses Curriculums versuchen wir den Stand des derzeitigen Wissens wie auch erfolgreiche Methoden der Traumatherapie zu vermitteln und in das existenzanalytische Verständnis zu integrieren.

Leitung

Referentinnen:

  • Dr.in Luise Reddemann (Follow up)
  • Dr.in Karin Matuszak-Luss
  • Mag.a Kordula Wagner

Inhaltlicher Überblick

  • Grundlagen der Traumatherapie und ihre Anbindung an das existenzanalytische Strukturmodell
  • Diagnostik: Einfache/Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung, Dissoziative Identitätsstörung, Trauma und schwere psychiatrische Zustandsbilder
  • Neurobiologie: Erkenntnisse und ihr Beitrag zum Verständnis und zur Therapie traumatisierter Menschen
  • Das Konzept der peritraumatischen Dissoziation
  • Existenzanalyse und Traumatherapie, Ego state-orientierte Traumatherapie
  • Das drei Phasenmodell von Janet:
    • Phase 1: Stabilisierung: Arbeit mit verletzten traumbedingten Verinnerlichungen, Sicherer Ort, Imaginationsübungen zur Stabilisierung, Dissoziationsstopp, Arbeit mit den malignen/destruktiven traumbedingten Verinnerlichungen (Innere Störenfriede/ Täter-Identifizierungen, Täter-introjekte)
    • Phase 2: Voraussetzungen für die Traumakonfrontation, BASK-Modell, Bildschirm-Technik, Beobachter-Technik
    • Phase 3: Verarbeitung, Integration durch Trauern, Trösten und Neuorientierung
  • Psychohygiene für TherapeutInnen: Verständnis und Schärfung der Aufmerksamkeit für sekundäre Traumatisierung; Methoden zur Psychohygiene der TherapeutInnen; Reflexion des Umganges mit sich im beruflichen und persönlichen Alltag
  • Fallbespiele, Live-Demonstration, Übungen & Selbsterfahrung

Stundenüberblick & Seminartage

Die WB besteht aus 6 Modulen á  18 Einheiten (2 Tage) und umfasst im Ganzen 208 Einheiten:

  • 6 Module: 108 Einheiten
  • Zu supervidierende eigene Praxis: 50 Einheiten
  • Supervision der eigenen Praxis: 20 Einheiten
  • Peergroups (Üben im kollegialen Kreis): 30 Einheiten

Zielgruppe

Existenzanalytiker:innen; für Therapeut:innen anderer Schulen ist ein Grundlagenseminar in existenzanalytischer Anthropologie Voraussetzung.

Ort der Weiterbildung

Salzburg

Zertifizierungen

GLE Zertifizierung
ÖBVP
Zertifizierung

Kosten

  • Mitglieder der GLE: pro Kurstag € 200,- (exkl. Mwst)
  • Nicht-Mitglieder der GLE: pro Kurstag € 220,- (exkl. Mwst)
Stand 2023

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